Monotypie von Gelli-Plate ...

... eine ganz neue Erfahrung.

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Mitte Oktober 2018 habe ich mir ein Berlin-Wochenende mit meiner Kunstfreundin und Mentorin Katja Bröskamp in ihrem Atelier gegönnt. Wir wollten einmal wieder zusammen arbeiten. Eigentlich waren Radierungen geplant (deshalb war mein Koffer auch so schwer wegen der ganzen Druckplatten) aber wie das Leben so spielt kam alles anders.

Im Havelatelier hat mir Katja dann die Gel-Druckplatten gezeigt und wir entschlossen anstatt einer Radierungs-Session, mit Monotypie von Gelli Plate zu experimentieren, weil ich dieses Druckmedium noch gar nicht kannte.

Gelli-Plates sind dicke, weiche Druckplatten …

… aus Gelatine ähnlichem Material, so ähnlich wie Hunderte von Gummibärchen, je nach dem wie groß die Platte ist. Man kann solche Platten fertig kaufen aber sie sind ab einer bestimmten Größe nicht ganz billig. Man kann sie auch selber machen, was Katja getan hat … und ich auch irgendwann versuchen werde, da es toll ist mit ihnen zu drucken.

Sie reagieren anders als Glas- oder Plexischeiben, die ich vorzugsweise für Monotypien verwende. Der Druck wird weicher und es entstehen interessante Strukturen. Vor allen Dingen wenn die Platte nicht ganz eben ist, was beim Selbermachen einfach schnell passiert. Das hat aber auch seinen Reiz. Da ich gern mit dem Zufall arbeite kommt mir das sehr entgegen.

Einmal angefangen waren wir, wie im Rausch und druckten uns die Seele aus dem Leib. Irgendwann war es schwierig das Atelier fußläufig zu durchqueren. Da hatte es die achtbeinige Besucherin leichter, oder sie war einfach dreister.

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Kunstspinne, richtig lebendig.
Es war herrlich am Abend nicht aufräumen zu müssen und solange zu arbeiten, wie wir Lust hatten, mitten in Farben und unseren Exponaten Pasta zu essen und Wein zu trinken, um irgendwann glücklich in die Kissen zu fallen. Ja, vorher mussten wir etwas aufräumen denn sonst hätten wir unser Nachtlager nicht aufschlagen können.

Guten Morgen Berlin

Der nächste Morgen begrüßte uns mit einem Weichzeichner von Nebel auf dem Wasser. Mit einem leckeren Milchkaffee standen wir dann im Nachtpolter um 07:00 Uhr in der Stille und bewunderten den Sonnenaufgang. Nur ein paar plätschernde Frühruderer waren zu hören, herrlich!

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Nach einem schönen Frühstück im Warmen ging’s dann fröhlich weiter. Erstaunlich ist immer wieder zu beobachten, wie sich die bearbeitete Fläche von dem eigentlichen Abdruck unterscheidet. Bei der Monotypie wird die Druckplatte mit Farbe eingerollt, dann das Papier darauf gegeben und darauf wird dann gezeichnet. Also eigentlich auf der Rückseite des Papiers. Ich hatte den Eindruck, dass diese weichen Gel-Druckplatten die eigentliche Zeichnung ergänzen. Faszinierend würde Spock jetzt sagen.

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Vorderseite

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Rückseite

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Rückseite

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Vorderseite

Die Zeit verging im Flug und schon musste ich wieder zum Zug, um mich auf den Weg nach Hause zu machen. Das war ein ganz herrliches Wochenende! Vielen Dank Katja für die schöne Zeit und die vielen wunderbaren Geburtstagsgeschenke. Die werden mich immer an dich erinnern.

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Blödsinn machen können Künstlerinnen auch … und zwar mit Begeisterung!