Was eigentlich als Sommeratelier für den Gatten geplant war wird nun zum Freilichtatelier für uns beide.
Da mir und allen meinen Atelierkolleginnen zum Ende des Jahres der Atelierplatz gekündigt wurde (nein, ich habe mich nicht danebenbenommen sondern meine Vermieter ziehen aus) ziehe ich jetzt mit Sack und Pack komplett auf die Parzelle. Das bedeutet, der Gatte und ich müssen zusammenrücken, wir gründen ein Gemeinschaftsatelier und werden in Zukunft Kunst und Gemüse zusammenlegen.
Eng und gemütlich im Winter ist das neue Atelier
Das bedeutet für mich, dass ich das großformatige Arbeiten auf die trockene, warme Jahreszeit schieben muss, weil die ganz großen Leinwände nicht ins Haus passen. Wir haben jetzt zwei Arbeitsplätze zum Sitzen und einen Staffeleiplatz eingerichtet und das ist schon kuschelig eng.
Hier wird auch jeder Winkel genutzt. Auf den Dachbalken habe ich eine kleine Minipli-Galerie eröffnet und im Alkoven im Dach parken Bücher und Papier.
Mein Wunsch ist es, das Holz des gesamten Innenraums weiß zu lasieren, um den Raum noch heller zu bekommen. Da wir den schrecklichen Kirschlorbeer im Sommer schon rausgerissen haben scheint jetzt auch die Sonne durch das hintere Fenster.
Ich hätte nie gedacht, dass ich mir einmal Gedanken um Frostfreiheit in meinem Atelier machen muss
Sorge bereitet mir der bevorstehende Winter. Da in unseren Breiten trotz Klimaerwärmung mit FROST zu rechnen ist müssen wir uns etwas einfallen lassen, dass uns die Hütte nicht zufriert. Wir sind zwar im Besitz einer kleinen Gasheizung, die es schön muckelig warm macht aber die können wir nicht anlassen wenn wir das Haus verlassen. Wir setzen jetzt auf einen Frostwächter, der bei kritischen Temperaturen anspringt und den Raum frostfrei halten soll. Ich hoffe das klappt. Sonst müssen wir doch alle Farben und Tonblöcke des Gatten evakuieren.

Das Wasser an unserer Wasserstelle ist auch schon bis zum Frühjahr abgestellt, deshalb trage ich jetzt immer einen kleinen Kanister Frischwasser mit mir herum, zum Tee- oder Kaffeekochen. NOCH kann ich das Regenwasser zum Pinselwaschen nutzen aber irgendwann ist auch das vorbei, weil wir die Tonnen VOR dem Frost ausleeren müssen.
In der Einfachheit liegt manchmal das Glück
Was haben wir das in der zivilisierten Welt doch gut, da kommt fließend Wasser aus der Leitung, sogar warm und es gibt eine Heizung und eine Kanalisation. Man lernt echt den Fortschritt zu schätzen.
Wir wollen aber tapfer auch bei Schnee und Eis in unser kreatives Kleinod stapfen, um uns dort auszutoben. Dicke Socken und Pullis liegen schon im Schrank … zur Not kommt ordentlich Rum in den Tee … dann werden die Bilder bestimmt richtig bunt.